www.Echtheit-von-Gemaelden.de Letzte Aktualisierung: 30.04.2010
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Fond. Gottfried Matthaes |
Die
Echtheitsbestimmung von antiken |
Es
bestehen viele Möglichkeiten, die Echtheit von
antiken Gemälden zu erkennen: |
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Ein
Kunstwerk
Einmal vollendet, nimmt das Werk seine eigene Individualität an: Es wird zur Synthese der Ideen, der Sensibilität und Handfertigkeit seines Schöpfers.
(M. Hours, |
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Rogier van derWeyden, |
F. Pari,
moderne Kopie des |
Das wissenschaftliche Laboratorium des Museums
Eine Bestimmung
der Echtheit sollte mit Untersuchungen beginnen,
ob das Alter der
verwendeten Materialien und Techniken mit der vermuteten Herstellungsperiode des Gemäldes
übereinstimmt. |
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Das Museumslabor hat die Aufgabe, die bestehenden
wissenschaftlichen Methoden zum Studium von Kunstwerken zu perfektionieren und
neue Methoden zur Echtheitserkennung zu entwickeln.
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Eine Auswahl von Untersuchungen des Museumslabors:
Die spektroskopische Bestimmung des Alters und der Art des Holzes. |
Optische Untersuchungen von Gemälden |
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Reflektoskopische Analysen in der Tiefe der Farbschicht |
Untersuchung der
Härte und |
Analysen mit
Woodschem und |
Weitere wissenschaftliche, praktische und instrumentale Laboruntersuchungen von Materialien und Objekten: Pigmente, Leime, Verkrustungen, Patina, Korrosion; Elfenbein, Bernstein, archäologische Gläser, Metalle, Steine, Teppiche, Wandteppiche, Drucke, Bücher, Uhren, Porzellan u.s.w.
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Der Wert von
Kunst-Expertisen
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€ 4.500 |
€ 5.000.000 |
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Heute ist diese Art der Beurteilung die gleiche geblieben. Sie gilt jedoch nicht mehr den künstlerischen Eigenschaften, sondern hauptsächlich dem Namen des Malers, obwohl die Erkennung des Namens diejenige Eigenschaft ist, welche heute und in Zukunft niemals bewiesen werden kann. Diese auf schnellen Gewinn ausgerichtete Kunstbewertung könnte zu hohen Verlusten führen, so dass die übertriebene Bewertung des Namens in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten als unlogisch und falsch erkannt würde. Das Ausmaß des voraussehbaren Verlustes kann reduziert werden, wenn wissenschaftliche Methoden zur Alters- und Echtheitsbestimmung der Gemälde angewendet werden, um zumindest den sehr hohen Prozentsatz von jüngeren Kopien zu erkennen und schon vor der kunsthistorischen Beurteilung auszuschließen. Die Anwendbarkeit wissenschaftlicher Methoden zur Beurteilung von Gemälden hat sich heute bis auf etwa 1920 erweitert.
Für
weitere und ausführliche
Informationen siehe unsere Webseite
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Beispiel eines vom wissenschaftlichen Museumslabor |
Das wissenschaftliche Laboratorium des |
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Ergebnisse der
wissenschaftlichen Untersuchungen, |
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Abstract
Insbesondere:
Die oben beschriebenen Untersuchungen erlaubten es, die
Übereinstimmung von Materialien, Alterserscheinungen und Techniken
mit Schaffensperiode des vermeintlichen Malers zu bestätigen. |
Gesamtzertifikat |
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Foto 2 |
Foto 3 - 4 |
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Holzsorte = Nadelholz |
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Holzalter
= 115 +/- 10 Jahre |
Untersuchung der Malschicht |
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Die Untersuchung der Malschicht
führte, auch dank dem Einsatz des Stereomikroskops, zur
Feststellung folgender Eigenschaften.
Die Malschicht weist an mehreren Stellen
eine tiefe, fein verästelte Craquelure auf
(Makrofoto N5). Diese Craquelure ist zudem
kohärent ausgebildet: Sie differenziert sich je nach
Farbe und erscheint am markantesten im Bereich heller
Bildstellen ausgeprägt, welche weniger Bindemittel
enthalten, folglich weniger elastisch sind und als
solche als erste der Rissbildung unterliegen (Makrofoto
N6). |
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Foto 5 - Tiefere Rissbildung in den hellen Zonen | Foto 6 - Differenzierte Rissbildung je nach Farbe | |||
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Studie
der
Signatur |
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Die mikroskopische Untersuchung
der Signatur (Makrofoto N7 und N8) konnte deren
Stimmigkeit mit den übrigen Bildbereichen aufzeigen:
Beobachtet wurde einerseits ein kongruenter
Farbabrieb, was insbesondere auf die vorspringenden
Stellen des Schriftzugs zutraf, andererseits die
mangelnde Infiltration der Farbe in die Risse der
Craquelure, die sich nur dann hätte einstellen
können, wenn die Signatur auf einer bereits antiken
Malschicht angebracht worden wäre. |
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Foto 7 | Foto 8 |
Foto 9 -
entstand bei
Beleuchtung mit
Woodschem Licht |
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Untersuchung mit Woodschem Licht |
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Foto 10 - Die ganzheitliche Beobachtung des Gemäldes mit Woodschem Licht konnte die Präsenz verschiedener restaurierter Stellen nachweisen. Diese befinden sich vornehmlich im oberen rechten, die Darstellung des Himmels betreffenden Bildbereich und sind unter Woodschem Licht als dunkle Flecken zu erkennen. Durch den Einsatz von Spezialfiltern und eine anschließende Digitalverarbeitung konnten besagte dunkle Flecken für das menschliche Auge sichtbar gemacht werden. |
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Die Analyse eines Gemäldes
mit Hilfe der Infrarot-Reflektografie
erlaubt die Erkennung von Einzelheiten unter
der Oberfläche und, vor allem, die Erkennung
von Bleistiftzeichnungen auf der
Grundierung. |
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Foto 11
-
Das beigelegte Foto, in der Zone der
Unterschrift aufgenommen, illustriert
hinreichend diesen Tatbestand. |
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FT-IR-spektoskopischen Analyse |
Abschließend wurden
zur Untersuchung der
Pigmentzusammensetzung einzelne
Farbstellen einer FT-IR-spektoskopischen
Analyse unterzogen.
Untersucht wurden ein in
der Malschicht vorkommendes Weiß, die
weiße Grundierschicht sowie das für die
Darstellung des Flusswassers verwendete
Blau. |
Das in der Malschicht
vorkommende Weiß erwies sich
zusammengesetzt aus Bleiweiß und
Bariumsulfat, unter Zusatz von Zinkweiß;
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Schlussfolgerungen: Die im Zuge der oben beschriebenen Beobachtungen und wissenschaftlichen Untersuchungen zutage getretenen Eigenschaften sprechen für einen natürlichen Alterungsprozess des Gemäldes sowie:
Alle oben erwähnten Eigenschaften bestätigen die
Datierbarkeit auf einen Zeitraum, der mit den letzten
Lebensjahren des Künstlers übereinstimmt. |
Ende des
Zertifikates
Zurück zum
Laboratorium
Die Untersuchung
von Gemälden auf wissenschaftlicher Basis
mit den Methoden und Instrumenten unseres Museums
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Legende für
das Gemälde
Instrumente und Techniken | |
1) Holztafel |
S Sg |
2) Der Spannrahmen von Gemälden auf Leinwand |
S, Sg E |
3) Untersuchung der zeitlichen Vereinbarkeit von Pigmenten und Farbschicht |
Sg O |
Analyse der Farbschicht |
O, Of D, O |
6)
Beurteilung des Allgemeinzustandes der Bildoberfläche:
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L, Lw,
E, R, O |
Beurteilung des Maluntergrundes |
S, Sg R R |
9) Bestrahlung des Bildes
mit monochromatischem, infrarotem,
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O, Of |
10) Spezifische Analysen zur Echtheitserkennung des Namens des Malers | O, Sg, D, Lw |
Allgemeine Beurteilungen |
E |
Legende für die Buchstaben
Sigle | Art der Analyse | Sigle | Art der Analyse | |
S | IR-Spektroskopie | D | Duroflexometrie | |
Sg | IR-Spektrografie | Lm | Monochromatisches oder ultraviolettes Licht | |
O | Optische Methoden (Stereomikroskopie, elektronische Verarbeitung des Bildes) | Lw | Woodsches Licht | |
Of | Mikro- oder Makrofotografie | E | Untersuchungen seitens der Experten | |
R | IR-Reflexografie |
Die einzelnen Methoden und Instrumente werden auf den nächsten Seiten beschrieben und illustriert
Das eingelieferte Gemälde wird einer Vorprüfung unterzogen, um bei wertlosen Kopien oder Fälschungen unnützliche Analysen zu vermeiden. Dafür kommen die Untersuchungen 1, (2), 3, 5 und 9 zu einen Pauschalpreis von 250 Euro zur Anwendung. Danach wird das weitere Vorgehen und die vorgesehenen Kosten mit dem Einlieferer abgesprochen. |
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In den Sälen
des Museums stehen den Besuchern des weiteren neun interaktive
teststationEn
für einfache, aber beweiskräftige Versuche
zur Verfügung.
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Saal 7: Erkennung synthetischer Substanzen mit Woodschem Licht. |
Saal 8: Echtheitsbestimmung von Ausgrabungen mit dem Geruchssinn. |
Saal 9: Echtheitsbestimmung von Elfenbein, Bernstein, Horn u. s. w. durch eine Flamme. |
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Saal 9: Erkennung authentischer Ikonen mit Woodschem Licht |
Saal 9: Untersuchung von Abnutzung und Maltechniken auf Porzellan. |
Die mikroskopische Unterscheidung von echten und künstlichen Verkrustungen. |
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Optische Erkennung von Alter und Abnutzung auf Metall. |
Die unterschiedliche Schattenbildung industrieller Gläser. |
Der dumpfe Klang restaurierten Porzellans. |
Ein aufschlussreiches Beispiel für die ausschlaggebende Bedeutung des Maldatums liefern die Ikonen. Obwohl kunsthistorisch gut unterscheidbare Malstile bekannt sind, so wurden die berühmtesten und beliebtesten Stile und Themen in jeder Generation kopiert. Das Alter des Holzes erlaubt eine klare Klassifizierung. (Eine Auswahl von Ikonen der Museumssammlung) |
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Holzalter: 310 Jahre |
Holzalter: 240 Jahre | |||
Holzalter: 200 Jahre |
Holzalter: 160 Jahre |
Holzalter: 100 Jahre | ||
Holzalter: 85 Jahre |
Holzalter: 35 Jahre |
Jungere Fälschung |
Ähnliche Überlegungen gelten
auch für Gemälde mit religiösem Inhalt.
Im Rahmen der objektiven Echtheitsbestimmung
werden folgende drei Untersuchungstypologien vorgeschlagen (der Künstlername kann nicht ermittelt werden):
A) - Untersuchungen, die der Eigentümer eines Gemäldes in eigener Regie zu Hause durchführen kann, indem er den Anweisungen folgt, die ihm auf dieser Webseite bzw. im Handbuch erteilt werden.
B) - Wissenschaftliche Laboruntersuchungen, die der Eigentümer eines Gemäldes veranlasst, indem er vom betreffenden Objekt Materialproben entnimmt und diese per Post an das Museum einsendet.
C) -
Untersuchungen, die ausschließlich im Labor vorgenommen werden können und
es aus diesem Grund erforderlich machen, dass der Eigentümer eines Gemäldes,
dieses beim Museum für ein oder zwei Tage abgibt. (Siehe erste Seiten)
Anhand der im Folgenden vorgestellten Beispiele möchte das Museo d'Arte e Scienza Gemäldeeigentümer
über die Möglichkeiten der Echtheitsbestimmung informieren und ihnen Instrumente
für eine möglichst eigenständige Bewertung ihrer Objekte zur Verfügung
stellen.
Eine Beschreibung dieser Objekte unter stilistischen Gesichtspunkten ist nicht vorgesehen: Formaspekte bilden den Gegenstand einer eigenen Fachliteratur und sind darüber hinaus im Hinblick auf die Echtheitsbestimmung nicht hinreichend beweiskräftig. Sie können von Kunstfälschern mühelos nachgebildet werden.
Texte und Abbildungen dieser Webseite sind
auszugsweise übernommen aus dem Illustrierten Handbuch des
Kunstsammlers
3 Bde., Hrsg. Museo d'Arte e Scienza,
erhältlich in drei Sprachen
(vgl.
www.artandsciencehandbook.com).
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A) ZU HAUSE DURCHFÜHRBARE UNTERSUCHUNGEN
Sichtinspektionen mittels Einsatz eines Vergrößerungsglases (1:10). Von den zahlreichen Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen, werden im Folgenden die drei wichtigsten vorgestellt.
1 - Craquelure
Eine
der zuverlässigsten Erscheinungen im Hinblick auf die Unterscheidung zwischen
"alt" und "neu" ist durch die Rissbildung in der Farbschicht des Gemäldes
(Craquelure) gegeben: Dieser Typ von Schaden entsteht fast ausnahmslos infolge
von Verformungen der Holztafel oder der Leinwand.
Die Leinwand eines Gemäldes neigt dazu, sich entlang der Innenkanten des Spannrahmens durchzubiegen. Aufgrund dieser Dynamik bilden sich die ersten Risse; sie verlaufen stets parallel zum Rahmen (a). Risse dagegen, die sich auch über die Fläche des Rahmens erstrecken (b), sind mit großer Wahrscheinlichkeit künstlich erzeugt worden. |
Bei Ölgemälden auf Leinwand setzt die Rissbildung gewöhnlich
nach einem Zeitraum von 60 bis 120 Jahren ein; als erste davon
betroffen ist stets die Farbe Weiß. |
Gemälde auf Holztafel Da Holztafeln sich aus langen, parallel verlaufenden Fasern zusammensetzen, folgen die ersten Risse in echten Gemälden im Falle einer thermisch oder feuchtigkeitsbedingten Verformung des Bildträgers dem Verlauf der Fasern. |
2
- Pigmente (Auszug)
Die Mehrzahl der bis ins 19. Jahrhundert verwendeten Pigmente wurde aus Mineralien, natürlichen Metalloxyden, bunten Erden sowie einigen wenigen pflanzlichen Stoffen gewonnen.
Die Korngröße von Pigmenten liefert äußerst aufschlussreiche Indizien für die Unterscheidung zwischen "alt" und "neu". Mit bloßem Auge sichtbare Körner können als hinreichender Beweis dafür gelten, dass die Farben von Hand gemahlen wurden. |
Da die Deckkraft einer Farbe mit abnehmender Korngröße zunimmt, werden industriell gefertigte Pigmente so fein wie möglich gemahlen. Körner, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, können ein Hinweis auf eine rezente Produktion sein. |
Einige Gelbpigmente sind lichtempfindlich und instabil. Aus diesem Grund sollten auffällig leuchtende Gelbtöne in vermeintlich antiken Gemälden besonders sorgfältig untersucht werden. Auch lebhafte Grüntöne mahnen zur Vorsicht: Da Grün häufig durch das Vermischen von Gelb und Blau erzielt wurde, sind bei antiken Gemälden relativ undefinierte, zwischen Grün und Braun oszillierende Grüntöne zu erwarten. |
3
- Patina und Schutzlacke
Die oberste Farbschicht antiker Gemälde erleidet im Verlauf der Jahrhunderte tiefgreifende Veränderungen sowohl chemischer als auch physikalischer Natur. Um diesen Prozessen weitmöglichst vorzubeugen, pflegt man die Bildoberfläche antiker Gemälde mit einem Schutzlack zu überziehen. Bliebe eine solche Schutzlackbehandlung aus oder zerfiele diese, so würde sich die Bildoberfläche gräulich darstellen. Sofern vorhanden, darf Grauschleierbildung als nicht fälschbarer Beweis für die Echtheit eines Gemäldes angesehen werden. Man bringt sie zum Vorschein, indem man mit einem alkoholgetränkten Wattebausch den Schutzlack wegtupft; man sollte sich dabei auf eine kleine Stelle entlang der Bildkante beschränken. |
Wird dieselbe Probe dagegen auf einer rezenten Kopie ausgeführt, kommen leuchtende Industriefarben zum Vorschein. Die Abtupfprobe mit Alkohol verursacht keine Schäden, sollte aber dennoch vorzugsweise von einem Restaurator durchgeführt werden. |
Die gängigste Methode zur künstlichen Alterung von Bildoberflächen besteht im Aufspritzen von dunklen Flüssigkeiten. Die gleichmäßige Verteilung der aufgespritzten Flecken steht im krassen Gegensatz zum komplexen Erscheinungsmuster der kleinen dunklen Massen, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben. |
B) Wissenschaftliche Laboruntersuchungen
An Materialproben, die vom Eigentümer entnommen
wurden
. |
Erkennen des Materialtyps mit Bestimmung von "künstlich" und "natürlich". |
. |
Kompatibilitätsvergleich zwischen dem Alter des Materials, das Bestandteil des Gemäldes ist, und der Epoche, in der das Material erstmals in der Malerei Verwendung fand. |
. |
Absolute Datierung des hölzernen Bildträgers bzw. Spannrahmens. |
Bei entsprechend
fachmännischer Anwendung sind gegenwärtige Technologien in der Lage, mit
absoluter Gewissheit zwischen einem antiken Gemälde und einer verhältnismäßig
rezenten Kopie zu unterscheiden, nicht jedoch zwischen einem antiken Original
und einer etwaigen zeitgenössischen Kopie. Zuschreibungen können nur auf der
Grundlage fundierter kunsthistorischer Expertisen erfolgen.
Anleitung zur Entnahme von Materialproben
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I
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Gemälde auf Holztafel:
Von der Rückseite der Holztafel einige mg
Holz sowohl von der Holzoberfläche als auch vom Holzinnern entnehmen
(vgl.
www.spectroscopyforart.com).
Anhand der Oberflächenprobe kann ermittelt werden, ob bereits altes Holz
verwendet wurde. Ergebnis der Untersuchung ist eine zuverlässige
Datierung des Holzes. |
II | Pigmente, Bindemittel und Leinwand: Von einer Portion Leinwand, an der noch Farbreste haften, ca. 1 cm2 Leinwand entfernen (siehe Zeichnung). |
III |
Spezifische Pigmente (weiße, blaue, gelbe
und grüne): |
Die Untersuchungen II und III ergeben als Befund: "vereinbar" bzw. "nicht vereinbar" mit dem vermeintlichen Alter des Objekts.
Kurze Beschreibung der natürlichen und wissenschaftlichenGrundlagen der
spektroskopischen
|
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Die Infrarot-Spektroskopie ist keine neue Methode und keine neue Erfindung. Neu ist ihre Verwendung in der Echtheits- und Alterserkennung von Kunstobjekten. Sie wird seit Jahrzehnten von allen Chemie- und Pharmafirmen weltweit mit tausenden derselben Instrumente und Programme angewendet, wie diejenigen des Mailänder Museums. Die spektroskopische Analyse ist wegen ihrer hohen Zuverlässigkeit, ihrer Präzision und Einfachheit der Anwendung überall dort zur Nummer 1 geworden, wo sie angewendet werden kann. Die spektroskopische Datierung basiert auf zwei bekannte Faktoren: · Alle Materialien dieser Erde, einschließlich derjenigen, die für Kunstobjekte verwendet werden, bestehen aus einer Mischung spezifischer Moleküle. · Einige dieser Moleküle verändern sich mit der Zeit. Das IR-Spektrum eines spezifischen Materials zeigt dessen Moleküle oder Molekülgruppen in Spitzen und Tälern an (Bild 1 und 2) und die Alterungserscheinungen, die durch Verdampfen, Oxydation und neuen Verbindungen entstehen, erzeugen eine Abnahme einiger Absorptionsspitzen sowie deren Verschiebung (Bild 3). Diese Datierungsmethode bietet somit zwei Möglichkeiten der Auswertung des Spektrums, wobei jede für sich schon gute Resultate liefert.
1-
Die grafische Auswertung der Kurve (Spektrografie) |
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Bild 2 |
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Bild1 |
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2 - Die Auswertung der Frequenzverschiebung (Spektroskopie)
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Bild 4 (Zusammenarbeit mit einem deutschen archäologischen Museum, 1995) |
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Die Anwendung der spektroskopischen Analyse auf die Datierung
von organischen Materialien ist patentiert.
(It. Patent Nr. 01266808 - G. Matthaes, 1993)
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C) spezifische Untersuchungen,
die im museumsLabor durchgeführt werden
Auf dem Gebiet der Gemäldediagnostik können im Labor des Museo
d'Arte e Scienza Untersuchung mittels
IR-Reflektographie, IR-Spektroskopie, mit Woodschem Licht,
dem Stereomikroskop sowie mit anderen instrumentalen und praktischen
Methoden durchgeführt werden.
Mikroskopische Untersuchungen erfassen auch die Alterungsmerkmale der Farbschicht, die Beschaffenheit der Pigmente (Kristallinität, Reinheit, Korngröße), Restaurierungseingriffe und vieles mehr... | ||
Untersuchung der Craquelure |
Pigmentanalyse |
Woodsches Licht und monochromatisches
Licht | ||
Kenntlichmachung von Restaurierungen |
Aufdecken von Stuckarbeiten |
Die Infrarot-Reflektographie dient der Tiefenanalyse der Farbschicht: Sie bringt etwaig übermalte Quadrierungen, Zeichnungen oder Bildvarianten zum Vorschein und macht Restaurierungseingriffe kenntlich. | ||
Tiefe der Craquelure |
Unterhalb der Farbschicht befindliche Quadrierung bei Kopien |
Mit der Infrarot-Spektroskopie werden im Gemälde verarbeitete Werkstoffe auf die Vereinbarkeit mit der vermeintlichen Entstehungszeit des Werkes überprüft: Bereits minimale Materialproben von Pigmenten, Bindemitteln, Leimen oder Firnissen reichen aus, um einen zuverlässigen Befund zu erhalten. | |||
Zu untersuchende Materialprobe, eingepresst in eine KBr-Tablette |
Einführen der KBr-Tablette in das Spektrophotometer |
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Datierung von Hölzern mittels Infrarot-Spektroskopie: Ein Verfahren zur Altersbestimmung von hölzernen Bildträgern, Spannrahmen und Zierrahmen. Mehr darüber unter: www.spectroscopyforart.com | ||
Arbeitsstation für spektroskopische Untersuchungen |
Datierungsspektrum |
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Ermittlung von physikalischen Eigenschaften Anhand eines Duroflexometers kann die Austrocknung des Bindemittels und die Elastizität der Farbschicht gemessen werden.
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Messungen mit dem "Duroflexometer" |
Messung der Verformbarkeit der Farbschicht |
Darüber hinaus bietet das Labor folgende Leistungen an: Digitale Verarbeitung der jeweils verfahrenseigenen Bilddokumentation, Beobachtungen mit Streiflicht und reflektiertem Licht, mikrochemische Untersuchungen, Abfassen von leichtverständlichen, aussagefähigen Zertifikaten zu den gewonnenen Untersuchungsergebnissen.
Druckgraphik
Papierbogen, die mit Massenfertigungssystemen bunt bedruckt werden, können schwerlich als Kunstwerke gelten, und auch signierte Exemplare geben ungeachtet ihres verhältnismäßig hohen Kaufpreises keinerlei Garantien im Hinblick auf ihre Echtheit.
Ein bezeichnendes Beispiel auf diesem Gebiet liefert das druckgraphische Werk Salvador Dalì: Obwohl es zum populärsten und meistverkauften aller Zeiten gezählt werden darf, gehen Experten davon aus, dass Hunderttausende der heute unter seinem Namen zirkulierenden Graphiken, also die Quasi-Totalität, reine Fälschungen sind - und der größte Fälscher war Dali selbst. Fakt ist: Auf dem Gebiet der Druckgraphik gibt es von Dalì keine einzige Signatur, die als typisch angesehen werden kann; das Kriterium "typisch" erfüllen paradoxerweise allein die Signaturen seiner zahlreichen Fälscher.
Die Echtheitsbestimmung eines druckgraphischen Werkes führt zu keinem Ergebnis. |
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Dalì |
Ikonen
Ikonen entstehen in Klöstern; sie sind das Werk von Mönchen und Nonnen und stellen eine Form der Glaubensbekundung dar. Jeder Ikonenmaler ist bestrebt, seiner Darstellung eine möglichst transzendentale Ausstrahlung zu verleihen; damit ihm dies gelingt, wendet er ein spezielles Verfahren an: Er malt die Antlitze seiner Figuren in mehreren übereinanderliegenden Schichten, auf dass er durch die lange Trockenzeit seiner Farben genötigt werde, sich stets aufs neue zu sammeln. Die wichtigste Eigenschaft zur Unterscheidung von authentischen und gefälschten Ikonen ist somit durch die Farbstratifizierung im Gesicht der Figur gegeben: Bei einer entsprechenden Streiflichtuntersuchung erscheint sie bei echten Ikonen reliefhaft von der Bildfläche abgehoben (vgl. Illustriertes Handbuch des Kunstsammlers, S. 65-76). |
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Im Übrigen gelten für Ikonen die Ausführungen, die oben zu den Gemälden auf Holztafeln gemacht wurden.
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Die Gründer
und Mitarbeiter
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Gottfried
Matthaes |
Giovanna
Cozzi Matthaes |
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Dott. Chim.
Peter
Matthaes |
Patrizia
Matthaes Verwaltung |
Silvia Mayer Language and Communication |
Dr. Martin Matthaes | ||||||
Chiara
Civardi Erste Laborassistentin |
Roberta
Delmoro Kunsthistorikerin (Free Lance) |
Marta
Cugnasca Informatik |
Sonia
Checchini Konservierung |
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Vom
21. bis 26.07.2008 transferierte das Mailänder
Museo d'Arte e Scienza alle wissenschaftliche
Instrumente, die zur Beurteilung von Elfenbein
nötig sind in die deutsche Außenstelle seines
wissenschaftlichen Laboratoriums. (Nur Echtheit
und Alter des Materiales) |
Anfragen und
Aufträge können
Museo d’Arte e
Scienza |
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Autor: | Gottfried Matthaes | ||||||||
Gottfried Matthaes, in Dresden geboren, entstammt einer Familie, die der
Kunst in alter Tradition verbunden war. Angeregt durch seinen Beruf als
Physiker begann er sich ab 1960 mit der Erforschung von
wissenschaftlichen und praktischen Methoden zur Echtheitserkennung von
Kunstobjekten zu befassen. 1990 gründete er in Mailand das Museum des
Kunstsammlers, heute Museo d'Arte e Scienza und das
dazugehörige wissenschaftliche Labor. Diese Einrichtung, die bis heute
weltweit einzigartig bleibt, beherbergt fast alle im Handbuch
abgebildeten Objekte. 1993 entdeckte und patentierte G. M. die Anwendung
der IR-Spektroskopie zur Altersbestimmung von Kunstobjekten aus Holz. |
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Inhalt: |
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Preis: |
Band 1 (278 Seiten) 40.00 Euro Band 2 (128 Seiten) 30.00 Euro Band 3 (128 Seiten) 30.00 Euro Versandkosten sind nicht eingeschlossen. |
Internationale Bestellnummer: |
Band 1 - 1997, Kode ISBN 978-88-900454-2-4 Band 2 - 1999, Kode ISBN 978-88-900454-3-1 Band 3 - 2000, Kode ISBN 978-88-900454-4-8 |
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Erwerbbar: |
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Beispiele für Gemälde aus dem Handbuch |
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www.MuseoArteScienza.com - Abteilungen: 6 Säle zur Echtheitserkennung von Kunst und Antiquitäten; 5 Säle über Leonardo da Vinci in Mailand und Leonardos Traktat von der Malerei; 5 Säle für Afrikanische - und Buddhistische Kunst; 2 Wissenschaftliche Laboratorien.
www.DaVinci-Leonardo.de - "Leonardo - Bürger von Mailand" - "Der Traktat von der Malerei" (illustriert).
www.AuthenticAfricanBronzesandCeramics.com
-
behandelt die Echtheit
afrikanischer Kunstobjekte aus Bronze, Stein und Keramik. Das wissenschaftliche
Laboratorium des Museo d’Arte e Scienza entwickelte Methoden, echte
afrikanische Kunstobjekte von Kopien und Fälschungen zu unterscheiden.
www.ArtAndScienceHandbook.com
- Das inhaltsreichste und wissenschaftlich fundierteste Nachschlagewerk zur
Echtheitserkennung auf objektiver Basis bei europäischen und ausser-europäischen
Antiquitäten. (540 Seiten und über 2000 Farbfotos in 3 Bänden)
www.Echtheit-von-Gemaelden.de
- Informationen über die Authentizität von Modernen und Antiken Gemälden.
www.AntiqueFurnitureAuthenticity.com
- Eine Darstellung der Möglichkeiten zur Echtheitserkennung von Möbeln auf
objektiver Basis.
www.Excavatedartauthenticity.com
- Eine Aufstellung aller Möglichkeiten zur Echtheitserkennung ausgegrabener
Objekte aus Terrakotta, Glas und Bronze des Mittelmeergebietes, Chinas und
Südamerikas auf objektiver Basis.
www.Echtheit-afrikanischer-Kunst.de
- Die didaktische Abteilung des Museums "Kunst und Leben in Schwarzafrika" (5
Säle mit 360 Objekten).
www.Matthaes.org
- Die Entwicklung der Stiftung Matthaes von der Eröffnung der Malschule in
Dresden (1906) bis zum heutigen Museo d'Arte e Scienza.
www.KopienUndFaelschungenInDerKunst.de
- Wertvolle Hinweise über die Echtheit von Antiquitäten.
www.Ivoryauthenticityandage.com
- Elfenbein, Knochen und
Horn können nunmehr spektroskopisch präzise erkannt und datiert werden.
www.SpectroscopyforArt.com
- Wissenschaftliche Methode zur Bestimmung des Alters und der Holzart von
Kunstobjekten. Echtheitserkennung anhand von Analysen der Farben, Leime,
Pigmente und anderer organischer Stoffe.
www.LeonardoTeacherofPaintinginMilan.com – Gekürzte, illustrierte und leicht verständliche Ausgabe des „Traktats von der Malerei“.
UM
REGELMÄSSIG AUSKÜNFTE UND ERGÄNZUNGEN ZU ERHALTEN
SCHREIBEN SIE SICH IN
UNSERE NEWS LETTER EIN!